Den Spaniern eilt ihr Ruf voraus: Es sind lebensfrohe Leute mit einer traditionsreichen Kultur, in einem Land voller traumhafter Landschaften. Auch, wenn es ums Essen geht, kennt man Spanien nicht nur für seine vielfältige und leckere Küche, sondern auch für die typischen Essgewohnheiten der Spanier! In ihnen spiegeln sich Geschichte, regionale Unterschiede und das entspannte spanische Lebensgefühl wider. Bevor du dich auf den Weg nach Spanien machst, lohnt es sich, ein bisschen was über die Essenszeiten und -gewohnheiten vor Ort zu wissen – so fühlst du dich direkt wie Zuhause am spanischen Esstisch!
Spanier starten eher leicht in den Tag. Ganz typisch ist Cafe con leche und dazu etwas Herzhaftes: Kartoffel-Omelette (tortilla de patatas) oder getoastetes Brot mit Tomate und Olivenöl (pan con tomate) – vor allem in Katalonien eine simple, aber echte Leckerei. Auch Bocadillos, die spanischen Sandwiches, sind unter anderem zum Frühstück beliebt.
Es gibt viele verschiedene Sorten von Bocadillos. Bekannt ist zum Beispiel der Chivito, ein Bocadillo-Sandwich nach Valenciana-Art, das mit Schweinefilet, Käse, Tomate, Salat, Mayonnaise und manchmal auch Spiegelei belegt ist.
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Da das Frühstück leicht ausfällt, ist es üblich, so gegen 10 oder 11 Uhr einen kleinen Snack zu sich zu nehmen. Oft ist das ein Bocadillo (ein belegtes Baguette-Brötchen), gefüllt mit Schinken, Käse oder spanischem Omelett (Tortilla Española). Dabei wird gern noch ein Kaffee getrunken. Es ist wie ein kleiner Pitstop, bevor’s mit dem Tag weitergeht.
Das Mittagessen ist die Hauptmahlzeit und findet normalerweise zwischen 14 und 15 Uhr statt – also viel später als bei uns!
Dafür gibt es aber mehrere Gänge: erst was Kleines wie Salat oder Suppe, dann ein Hauptgericht – z. B. Meeresfrüchte-Paella oder deftige Eintöpfe wie Cocido Madrileño. Zum Abschluss gibt’s oft Flan oder frisches Obst. Danach ist häufig Siesta angesagt – ein kleines Nickerchen zum Auftanken und in Ruhe verdauen.
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Gegen 17 oder 18 Uhr wird nochmal ein kleiner Snack eingeschoben – die Merienda. Das kann ein Stück Obst, Joghurt oder ein Gebäck sein. Kinder bekommen gern Brot mit Schokolade (Pan con Chocolate) oder ein kleines Sandwich.
Abends wird in Spanien später gegessen – meist gegen 21 oder 22 Uhr, also auch wieder viel später als in Deutschland. Für viele deutsche Besucher Spaniens ist das späte Abendessen erstmal eine kleine Herausforderung - denn wer tagsüber nicht genug gegessen hat, schiebt vor dem Abendessen dann ganz schön Kohldampf!
Gegessen wird abends etwas eher Leichtes, wie zum Beispiel Tapas: kleine Portionen verschiedener Gerichte wie Patatas Bravas (würzige Kartoffeln), Jamón Ibérico (luftgetrockneter Schinken) oder Gambas al Ajillo (Knoblauchgarnelen). Alternativ gibt’s auch mal nur einen Salat oder ein Omelett.
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Tapas sind aus der spanischen Esskultur nicht wegzudenken. Sie gehören einfach dazu – nicht nur zum Essen, sondern auch zum geselligen Beisammensein. Die kleinen Gerichte werden geteilt und zusammen mit einem Gläschen Wein oder Bier genossen. Tapas-Bars sind überall zu finden und ein beliebter Treffpunkt für Freunde und Familie. Und die Auswahl ist riesig – von einfachen Oliven bis zu aufwändigen Meeresfrüchte- oder Fleischgerichten.
Die Siesta – das berühmte, typisch spanische Mittagspäuschen – wird oft falsch verstanden. Es geht weniger ums Schlafen als darum, eine kleine Pause einzulegen. Diese Zeit nach dem Essen ist für die „Sobremesa“ gedacht: Man bleibt nach dem Essen gemütlich am Tisch sitzen und plaudert miteinander. Sobremesa zeigt, dass für die Spanier gutes Essen und gute Gesellschaft einfach zusammengehören und ganz ohne Eile genossen werden sollten – ein Zeichen der Wertschätzung.
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An spanischen Feiertagen gibt’s natürlich auch feierliches Essen. An Weihnachten sind Turrón (Nougat) und Polvorones (mürbe Mandelkekse) total beliebt, und zu Ostern isst man Torrijas (ähnlich wie French Toast). Aber verallgemeinern sollte man die typischen Festtagsgerichte nicht, denn jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten entwickelt – z. B. Bacalao a la Vizcaína (Kabeljau nach baskischer Art) im Baskenland oder riesige Pfannen voll Paella, die während der Fallas in Valencia an der frischen Luft zubereitet wird.
Nicht nur an Festtagen, sondern eigentlich das ganze Jahr über gilt: Die Küche Spaniens ist absolut regional geprägt. Im Norden gibt’s im Baskenland Pintxos (ähnlich wie Tapas, aber oft noch raffinierter). In Galicien, im Nordwesten an der Atlantikküste, dominiert superfrischer Fisch, z. B. Pulpo a la Gallega (Tintenfisch galicischer Art).
Und die Mittelmeerküste mit Katalonien und Valencia ist bekannt für ihre Reisgerichte, allen voran natürlich Paella. Im Inland (z. B. Kastilien) stehen Braten und Eintöpfe hoch im Kurs. Und Andalusien im Süden hat Spezialitäten wie Gazpacho (kalte Tomatensuppe), Salmorejo (eine dickere Variante davon), Pescaíto Frito (kleine frittierte Fische) und Tortillitas de Camarones (Garnelenküchlein).
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Na, bekommst du schon Appetit? Dann mach doch eine „Bildungsreise“ nach Spanien, um die typische Esskultur persönlich kennenzulernen! Schlendere durch die Gassen und Straßen, entdecke Sehenswürdigkeiten und Restaurants und lerne dabei nicht nur die regionalen Tapas-Spezialitäten kennen, sondern auch die jahrhundertealten Traditionen rund ums Essen kennen. In Spanien geht’s nämlich nicht nur darum, den Magen zu füllen – sondern das Leben zu feiern!
Und genau dieses Lebensgefühl wollen wir dir auf unseren Reisen näherbringen. Also, komm mit uns auf kulinarische Entdeckungstour, mach dich mit den einheimischen Traditionen vertraut und lass dich vom spanischen Essen verwöhnen.
¡Buen provecho!