Die griechische Küche ist weltweit für ihre Verwendung von frischen, einfachen Zutaten und kräftiger mediterraner Aromen bekannt. Das stimmt zwar auch so – aber es gibt auch viele verbreitete Vorurteile über griechisches Essen, die nicht stimmen und mit der Bandbreite, Vielfalt und engen Beziehung der Griechen zur Ernährung wenig zu tun haben. Einige der häufigsten Klischeevorstellungen zu griechischem Essen und Trinken beruhen auf weit verbreiteten Verallgemeinerungen oder der Bekanntheit einiger weniger, bestimmter Gerichte im Ausland. Als Experten für Griechenland, insbesondere was das Essen und die kulinarischen Traditionen betrifft, möchten wir einige gängige Mythen entlarven und dir zeigen, wie die griechische Gastronomie wirklich ist.
Vorurteil 1: In der griechischen Küche wird nur Fleisch gegessen
Obwohl Gerichte wie Souvlaki und Gyros das weltweite Bild der griechischen Küche prägen, könnte dieses Vorurteil nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Tatsächlich ist die griechische Küche sehr gut für Vegetarier geeignet und legt einen deutlichen Schwerpunkt auf pflanzliche Gerichte. Vor allem während der Fastenzeit, dem 40-tägigen Zeitraum vor Ostern, verzichten viele Griechen auf Fleisch und Milchprodukte, wodurch eine Vielzahl von Gerichten auf Gemüse- und Hülsenfruchtbasis entstanden ist.
Nehmen wir zum Beispiel Fasolada, eine herzhafte Bohnensuppe, oder Briam, eine köstliche Mischung aus geröstetem Gemüse. Beide gehören in griechischen Haushalten zu den Grundnahrungsmitteln. Und natürlich gibt es auch Spanakopita, die berühmte Spinatpastete, die im ganzen Land ein beliebtes vegetarisches Gericht ist. Die Inselregionen wie Kreta, die Kykladen und insbesondere der Peloponnes haben viele traditionelle, gemüsereiche Gerichte, was die landwirtschaftliche Vielfalt Griechenlands widerspiegelt.
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Vorurteil 2: Ouzo ist das Lieblingsgetränk der Griechen
Ouzo ist weithin als das Nationalgetränk Griechenlands bekannt, aber in Wahrheit ist er nur ein kleiner Teil der griechischen Trinkkultur. Viele Einheimische bevorzugen Tsipouro, einen stärkeren, destillierten Schnaps, der oft in einer entspannten, geselligen Atmosphäre getrunken wird. Retsina, ein einzigartiger, mit Harz angereicherter Wein, ist eine weitere traditionelle Option, die einige Griechen dem Ouzo vorziehen.
Obwohl Ouzo in der Tat ein Symbol der griechischen Kultur ist, liegen seine Ursprünge auf der Insel Lesbos, genauer gesagt in Plomari, wo er aus Tsipouro entstand. Die Brenner begannen, Anis und aromatische Kräuter hinzuzufügen, um dem Getränk Geschmack zu verleihen, und schufen so schließlich den Ouzo, wie wir ihn heute kennen. Wenn du Griechenland erkundest, wirst du feststellen, dass es längst nicht nur Ouzo, sondern eine Vielfalt an alkoholischen Getränken gibt.
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Stereotyp 3: Baklava ist DAS griechische Dessert
Baklava ist vielleicht das bekannteste griechische Dessert, aber bei weitem nicht das einzige. Die griechische Küche besteht aus einer großen Auswahl süßer Leckereien, in denen sich die vielfältige kulinarische Geschichte des Landes widerspiegelt. Loukoumades, kleine, in Honig getränkte Krapfen, sind ein beliebtes Streetfood, und Galaktoboureko, ein mit Vanillecreme gefülltes Filo-Gebäck, ist ein weiterer Dauerbrenner.
Es ist auch wichtig zu wissen, dass sowohl Baklava als auch Galaktoboureko ihre Wurzeln in der osmanischen Küche haben. Viele griechische Desserts haben Ähnlichkeiten mit türkischen und nahöstlichen Süßigkeiten, ein Zeugnis des jahrhundertelangen kulturellen Austauschs während der osmanischen Besetzung. Baklava ist zwar köstlich, aber es gibt noch viel mehr zu entdecken, wenn es um griechische Desserts geht.
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Vorurteil 4: Feta ist der einzige Käse, den Griechen essen
Feta mag der bekannteste griechische Käse sein, aber natürlich ist es nicht die einzige Art Käse im ganzen Land. Griechen genießen eine große Auswahl an Käsesorten, die alle einzigartige Aromen und Texturen bieten. Graviera, ein halbharter Schafskäse, wird zum Beispiel oft in Scheiben serviert oder über Gerichte geschmolzen, während Manouri, ein cremiger Weichkäse, sowohl in herzhaften als auch in süßen Rezepten verwendet wird.
Die verschiedenen Regionen Griechenlands haben ihre eigenen Käsespezialitäten. So ist beispielsweise die Feta-Produktion in nördlichen Gebieten wie Epirus und Thessalien besonders verbreitet. Wenn man sich jedoch in andere Teile des Landes wagt, trifft man auf eine völlig andere Vielfalt an Käsesorten, jede mit ihrem eigenen einheimischen Charakter und ihrer eigenen kulinarischen Bedeutung.
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Stereotyp 5: Gyros ist das ultimative griechische Essen
Obwohl Gyros wohl eines der bekanntesten griechischen Fastfoods ist, macht es nur einen kleinen Teil des kulinarischen Repertoires des Landes aus. Die traditionelle griechische Küche ist vielfältig und variiert je nach Region. Sie bietet eine Fülle an herzhaften Eintöpfen, frischen Meeresfrüchten und Ofengerichten.
Nehmen wir zum Beispiel Gemista, im Ofen gebackenes Gemüse, das mit Reis und Kräutern gefüllt ist, oder Kleftiko, langsam gegartes Lammfleisch, das in Pergamentpapier eingewickelt ist. Die Küstenregionen Griechenlands sind bekannt für Gerichte mit frischen Meeresfrüchten, wie gegrillter Oktopus und Psarosoupa (Fischsuppe). Gyros ist zwar eine beliebte schnelle Mahlzeit, aber die wahre griechische Küche basiert auf einfachen, frischen Zutaten, die mit Sorgfalt zubereitet werden.
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Vorurteil 6: Griechischer Wein ist billig oder von minderer Qualität
Jahrelang machte sich die Meinung breit, dass griechischer Wein billig und von minderer Qualität sei. Dieses Vorurteil stammt wahrscheinlich aus den Jahrzehnten, in denen griechische Weine wie Retsina, Mavrodaphne und halbtrockene Sorten zu sehr niedrigen Preisen auf dem Massenmarkt verkauft wurden.
In den letzten Jahren hat der griechische Wein jedoch eine stille Revolution erlebt. Die Winzer konzentrieren sich auf Qualität, und die vielfältigen Terroirs Griechenlands bringen mittlerweile Weltklasse-Weine hervor, die zunehmend Anerkennung finden. Deutschland ist zwar nach wie vor der wichtigste Exportmarkt für griechischen Wein, und vieles von dem, was dort erhältlich ist, bestätigt leider immer noch die alten Klischees. Doch die griechische Weinkultur entwickelt sich stetig weiter und immer mehr hochwertige Sorten kommen auf den Markt, sodass sich das Image allmählich ändert.
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Ein Vorgeschmack der authentischen griechischen Küche
Die griechische Küche ist weitaus vielfältiger, nuancierter und Gemüse-basierter, als viele Vorurteile vermuten lassen. Sie weist zwar einige Schlüsselmerkmale auf: die Verwendung von Olivenöl, frischen und getrockneten Kräutern wie Oregano, Thymian, Dill und Salbei sowie frischem Gemüse (insbesondere Tomaten, Auberginen und Zucchini), Hülsenfrüchten und Getreide. Aber es gibt da noch so viel mehr, das dich auf deiner Reise nach Griechenland überraschen wird.
Ob du die Vielfalt der regionalen Gerichte erkundest, ein Glas Retsina am Meer trinkst oder ein jahrhundertealtes Dessert genießt – die griechische Küche bietet ein reichhaltiges und vielfältiges Erlebnis, das weit über das hinausgeht, was man außerhalb des Landes typischerweise kennt. Komm mit uns, um einheimische Hersteller kennenzulernen, praktische Erfahrungen zu sammeln und die authentische griechische Küche auf einem kulinarischen Abenteuer schmecken und lieben zu lernen.