Der Duft von tausend Zitronen in der Luft, das schroffe Profil des Vesuvs hinter den Lattari-Bergen, ein leuchtender Sonnenaufgang über dem strahlend blauen Meer: Das ist die Costiera amalfitana. Italienischer Wein, aromatisches Olivenöl und kräftiger Bergkäse machen Ihre Reise an die Amalfiküste zu einem Erlebnis für den Gaumen, für den Geruchssinn und für den Blick.
Einen Katzensprung von Neapel und Pompeji entfernt, erstreckt sich die Amalfiküste entlang der rund 70 Kilometer langen Halbinsel von Sorrent, die in das Tyrrhenische Meer hineinragt und vor deren Ende die Insel Capri im Wasser ruht.
Die rund 40 Kilometer lange Costa d'Amalfi reicht von Vietri sul Mare im Osten bis nach Positano im Westen. Dazwischen reiht sich ein beschaulicher Küstenort an den nächsten. Wer erstmal einen Fuß an die Amalfiküste gesetzt hat, den wundert es nicht, dass schon die wohlhabenden Römer zu Zeiten des Römischen Reiches ihre Sommer genau hier verbrachten.
Hier riecht’s ja nach Zitronen!
Amalfi Zitronen. Quelle: Canva
Die Ortschaft Amalfi und ihre Umgebung sind berühmt für ihre Zitronen. Kein Wunder: Denn das Erste, das Ihre Sinne bei der Ankunft vernehmen, ist der Duft der gelben Früchte in der Luft, den man fast schmecken kann. Der Zitronenanbau hat an der Amalfiküste Tradition. Auf kleinen Terrassen werden exquisite Sorten wie die Femminello sfusato gezüchtet.
Zitronenblüten so weit das Auge reicht: Die Bäume mit den leuchtend gelben, himmlisch duftenden Früchten blühen auf diesem Flecken Erde fast das ganze Jahr über. Die verschiedenen Sorten machen es möglich. Manche werden schon im März geerntet, andere reifen im goldenen Herbst.
Das sonnenverwöhnte Klima beschert den Bauern in ihren Terrassen-Plantagen große, strahlend gelbe, saftige Früchte, die vielerorts noch ganz traditionell in großen Körben die Treppen der Hänge hinabgetragen werden. Das Maultier, das einen wichtigen Beitrag zur Zitronenernte leistet, ist hier kein seltener Anblick.
Am besten können Sie die gelben Früchte auf einer Wanderung auf dem Sentiero dei Limoni erleben. Der „Zitronenweg“ führt Sie über gewundene Pfade durch die Hügel zwischen dem Küstenort Minori und der Hafenstadt Maiori.
Das können die Zitronen der Amalfiküste
Hausgemachten Limoncello. Quelle: Canva
Der allgegenwärtige Zitronenduft macht Appetit. Da kommt es gelegen, dass die Zitrone an der Amalfiküste zu allerhand Köstlichkeiten verarbeitet wird.
Eine der berühmtesten Zitronen-Spezialitäten ist der Limoncello. Dieser Likör aus der Zitronensorte Limone Costa d’Amalfi wird aus den aufgeweichten Schalen gewonnen und ist neben seinem einzigartigen Geschmack auch für seine verdauungsfördernden Qualitäten bekannt.
Beim Limoncello hören die exzellenten Fertigkeiten der lokalen Produzenten natürlich nicht auf. Die Zitrone wird an der Amalfiküste zu Honig und Marmelade, zu Bonbons und Öl, zu Cremes und natürlich zu Limonade verarbeitet. Wenn Sie die Küste im Sommer besuchen, verpassen Sie nicht das Zitronenfest in Massa Lubrense, bei dem Ihnen die herrlichsten Erzeugnisse dargeboten werden.
Die Kräfte der Oliven
Oliven in der Amalfiküste. Quelle: Canva
Doch Amalfi kann kulinarisch noch viel mehr. Die Zitronenplantagen wechseln sich in den Hügeln entlang der Küste mit grünen Olivenhainen ab. Wenn Sie dachten, Sie wüssten, wie Oliven schmecken, dann wird Ihnen der intensive Geschmack der Amalfi-Oliven besondere Gaumenfreuden bereiten.
Zahlreiche Manufakturen verarbeiten die erstaunlich großen Früchte zu feinstem Olivenöl. Im Bergdorf Ravello, hoch oben in den Hügeln der Amalfiküste, können Sie diesen Nektar der Oliven sogar verköstigen. Das von der UNESCO ausgezeichnete mittelalterliche Ravello bietet zudem die perfekte Kulisse für einen Besuch seiner römischen Villen mit anschließendem Mahl in einem der hiesigen Lokale. Auf der Speisekarte stehen Caprese, Pasta, Pizza und Fischgerichte – natürlich mit reichlich Olivenöl.
In den Boutiquen des Ortes werden neben den reichhaltigen Ölen auch zahlreiche Kosmetika angeboten, die aus der Kraft der Amalfi-Olive schöpfen.
Traditionswein aus dem Hinterland
Falanghina Trauben. Quelle: Canva
Das Hinterland der Amalfiküste ist bekannt für seine exquisiten Weingüter. Weiße Rebsorten wie Falanghina oder Biancolella werden hier für den Costa d’Amalfi DOC Bianco angebaut. Der Costa d’Amalfi DOC Rosso erhält hingegen seinen besonderen Geschmack unter anderem aus den Früchten des Piedirosso und Sciascinoso, aus denen auch ein wundervoller Roséwein Costa d’Amalfi DOC Rosato entstehen kann.
In Ravello oder in der Provinz Tramonti, gleich hinter der Amalfiküste, können Sie in die Welt des kampanischen Weines eintauchen. Wandern Sie durch die endlosen Reihen der Rebstöcke der jahrhundertealten Weingüter und kosten Sie einige dieser herrlichen Tropfen. Das ein oder andere Fläschchen mit nach Hause zu nehmen, dem kann wohl kaum ein Weinliebhaber widerstehen.
Amalfiküste: mehr als Zitronen und Oliven
Wenn Sie das Aroma und den Duft von Zitronen, Oliven und Weinen ausgiebig genossen haben, seien Sie daran erinnert, dass an der Amalfiküste viele weitere Schätze auf Sie warten.
Amalfitana
Amalfi. Quelle: Canva
Was gibt es Schöneres als mit offenem Verdeck und Blick aufs Meer an der italienischen Küste entlangzufahren? Etwa 100 Meter über dem Wasser, hoch oben auf den Felsen, schlängelt sich die Amalfitana die kurvenreiche Küste entlang. Lassen Sie es sich nicht nehmen, diese einmal komplett abzufahren und die Herrlichkeit der Panoramen in sich aufzunehmen.
Römische Villen
Ravello. Quelle: Canva
Besuchen Sie eine der schönsten antiken Villen der Küste. In Ravello können Sie etwa in der romantischen Anlage der Villa Cimbrone vom Leben der gut betuchten Römer vor Tausenden von Jahren träumen. Die malerischen Gärten sind bis heute gut erhalten und gepflegt. Und natürlich bietet ihre Terrasse eine perfekte Aussicht auf die strahlend blaue Bucht.
Wandern auf dem Weg der Götter
Positano Sicht von der "Sentiero degli Dei". Quelle: Canva
Zwischen Agerola und Positano verläuft ein himmlischer Wanderweg. Der Sentiero degli Dei ist für seine atemberaubenden Panoramen berühmt. Die Pfade, auf denen schon die Römer durch die Hügel wanderten, führen Sie auf uralten Wegen vorbei an eindrucksvollen Felsformationen mitten durch die mediterrane Flora aus Eichenwäldern und Rosmarinbüschen.
Tauchen Sie ein in türkisfarbenes Wasser
Auch wenn die Amalfiküste vornehmlich aus Felsen besteht, so kommen auch die Wasserratten unter den Italien-Liebhabern auf ihre Kosten. Einige winzige, aber bildhübsche Strände verstecken sich zwischen den Schluchten der rauen Küste. Das Küstendörfchen Furore hat einen solchen Schatz zu bieten. Zum Strand gelangen Sie über steinerne Treppen entlang der Klippen – ein abenteuerliches Unterfangen.
Nur einen Katzensprung entfernt: Ausflüge in die Umgebung
Insel Capri
Capri. Quelle: Canva
Wer es bis auf die Sorrentinische Halbinsel geschafft hat, der sollte die Gelegenheit nutzen, die viel besungene Insel Capri zu besuchen. Diese 10,4 km² kleine Felseninsel gehört zu Neapel und ist für ihre türkisblauen Grotten bekannt, die Sie mit dem Boot erkunden können. Wandern Sie die Via Krupp entlang und bestaunen Sie die Faraglioni-Felsen vor der Küste. Den besten Ausblick auf die scheinbar winzigen Boote in der Bucht vor der Insel gibt es vom Belvedere-Cannone-Aussichtspunkt.
Der Vesuv
"Il Vesuvio". Quelle: Canva
Die Lattari-Berge der Amalfiküste halten für Wanderer mit ihren 1444 Metern Höhe und ihrem Netz aus Pfaden viele besondere Touren bereit. Wer schon immer mal die Schönheit eines Vulkans erleben wollte, kann sich zum nahegelegenen Vesuv aufmachen und dort im Nationalpark ausgiebig wandern gehen. Sie können bis zum Krater hinaufsteigen und die geologischen Besonderheiten des Berges bestaunen. Wer nicht so hoch hinauf möchte, dem stehen eine Vielzahl leichterer Routen rund um den Vulkan zur Auswahl. Spazieren Sie zum Beispiel die entspannte Rundtour in der Nähe von Ercolano entlang, vorbei an den Resten der Lava, die der Berg im Jahr 1944 ausgestoßen hat.
Pompeji
Pompeji. Quelle: Canva
Die antike Stadt Pompeji am Fuße des Vesuvs ist aufgrund ihrer tragischen Geschichte weltberühmt geworden. Der Berg, der heute so friedlich über der Stadt thront, hat Pompeji im Jahr 79 v. Chr. unter sich begraben. Wer die Geschichten hinter den Menschen und die Überreste der Stadt entdecken will, den kann die Amalfiküste sicherlich für einen Tag entbehren.
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